Shopsysteme haben Hochkonjunktur. Shopware und Magento sind große Player am Markt und versprechen beide das perfekte E-Commerce System für Ihren Onlineshop zu sein. Was die beiden ausmacht, welche Stärken und Schwächen sie haben – darüber klären wir hier auf.
Magento oder doch Shopware? Um diese Namen kommt man bei der Auswahl für ein Shopsystem nicht herum. Die richtige Frage lautet aber: Welches passt besser zu mir und meinen Anforderungen? Diese Frage wirft natürlich weitere Fragen auf, die entscheidend sind für die Systemwahl. Diese lauten zum Beispiel:
Je nach Strategie stellen sich natürlich noch andere Fragen, deren Antwort in die Wahl des Systems mit einfließt. Auf dieser Seite wollen wir versuchen, einige Denkanstöße zu geben.
Nicht selten begegnet uns im Agenturalltag eine starke Voreingenommenheit gegenüber Shopsystemen. „Wir wollen Shopware“, heißt es dann. Oder Magento. Oder PrestaShop. Obwohl der eigentliche Shop noch in weiter Ferne liegt, wurde mit die wichtigste Entscheidung also scheinbar schon getroffen. Als Dienstleister arbeiten wir grundsätzlich mit den besten Technologien, die uns zur Verfügung stehen. Shopware und Magento gehören beide in diese Kategorie.
Die Entscheidung, welches Shopsystem es denn nun sein soll, muss unbedingt frei von persönlichem Geschmack und jeglicher Emotion getroffen werden. Nach genauerer Betrachtung der Kundenbedürfnisse zeigt sich in der Regel aber relativ schnell, welches der beiden für Ihren Case die bessere Wahl ist.
Da häufig die erste Frage die, nach den Kosten ist, räumen wir das als direkt aus dem Weg. Zunächst ist wichtig zu wissen: Sowohl Shopware als auch Magento sind professionelle Lösungen, die sich die Hersteller auch entsprechend bezahlen lassen. Dafür bekommt man im Vergleich zu scheinbar günstigeren Lösungen wie PrestaShop oder Shopify (letztere verlangen zum Beispiel prozentuale Transaktionsgebühren) aber auch sehr viel geboten.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Shopware in der Bedienung für den Backend-Nutzer einfacher und umfänglicher ist. Somit wird seltener Unterstützung von einem Dienstleister im Bereich Entwicklung benötigt. Bei Shopware sind Content Seiten in Form von Einkaufswelten zum Beispiel out „of the Box“ alegbar und pflegbar. Bei Magento müsste dafür ein Entwickler beauftragt werden.
Auch die Lizenzkosten sind bei Shopware geringer, als bei Magento. Dies gilt sowohl für für die allgemeinen Lizenzen, als auch Plugins, die nachträglich dazugekauft werden. Trotzdem kann eine Shopware Lösung je nach Kundenwünschen teurer sein, als eine vergleichbare, die auf Magento aufbaut. Hier kommt es darauf an, welches System Ihre Bedürfnisse ohne individuelle Anpassungen umfänglicher abbilden kann.
Letztlich lässt sich zum Thema Preis festhalten, dass beide Systeme zumindest was den initialen Invest betrifft, in die Premiumkategorie fallen. Trotzdem ist es vor allem bei höheren Umsätzen wahrscheinlich, dass sich dieser schnell amortisiert. Als Gegenbeispiel sei Shopify genannt: Einem geringen Invest zu Beginn stehen hohe Betriebskosten gegenüber. Trotzdem lässt sich eine leichte Tendez feststellen: Der TCO, also der „Total Cost of Ownership“, ist bei Shopware bei einem Betrachtungszeitraum von mehreren Jahren im Schnitt geringer als bei Magento.
Kleiner Vorteil Shopware.
Hier gibt es scheinbar einen klaren Gewinner: Magento weist mit der Verfügbarkeit von über versionsübergreifenden 10.000 Plugins einen klaren Vorsprung aus. Auch hat Magento eine sehr große Verbreitung und stellt die mit Abstand am häufigsten verwendete reine E-Commerce Olineshopsoftware. Dies führt zu mehr internationalen Referenzen, einem größeren Ökosystem und Entwickler-Community.
Die Vorteile in dieser Kategorie sollten allerdings nicht überschätzt werden. Auch Shopware bietet für nahezu alle Anwendungsfälle Erweiterungen und eine aktive Community. Die Verbreitung der Software ist vor allem dem Endkunden in der Regel egal, wenn er online einkauft.
Shopware ist im Gegensatz zu Magento „Made in Germany“ und eher auf den europäischen Markt ausgerichtet. Auch ist anzunehmen, dass Shopware aufgrund der Unabhängigkeit der Firma von Großkonzernen (Magento gehört Adobe, Demandware seit 2016 zu Salesforce) was Innovationen angeht schneller auf Kundenwünsche reagieren kann. Zumindest für die DACH Region ist außerdem ein besserer Support von Herstellerseite gewährleistet.
Unentschieden.
Shopware bietet Vorteile in Nutzerfreundlichkeit, Ästhetik und Kosten. Magento hingegen ist weiter verbreitet, bietet mehr Plugins und eine größere Anzahl an Entwicklern.
Was wir beobachtet haben: Shopware eignet sich besser für Waren bzw. Konsumgüter, bei denen eine ästhetische Darstellung wichtig ist (Mode, Luxusgüter, etc.). Mit Shopware ist es den Betreibern möglich, ohne Entwickler neue, ansprechende Content Seiten (Einkaufswelten) anzulegen. Magento macht einem das Leben hier etwas schwerer. Magento hat seine Stärken in unseren Augen vor allem für Anbieter professioneller Güter (Werzeuge, Büromaterial, etc.).
Es lässt sich also festhalten, dass beide Systeme nahezu alle Kundenwünsche perfekt abbilden können. Ob B2B oder B2C spielt hier keine Rolle, das können beide aus dem Effeff. Der Frage, welches besser zu Ihnen passt, klären wir gerne in einem unverbindlichen Gespräch.